Did you know, that ....... (Wussten Sie, dass .....)

Kennzeichen und Grösse

..... Insekten um die Mitte dieses Jahrhunderts der Schlüssel für die Ernährung von gegen 10 Milliarden Menschen sein könnten? Doch nun haben australische Forscher in Heuschrecken 20 Proteine identifiziert, die bei Menschen unter Umständen schwere Allergien auslösen könnten. ("Food Chemnistry). (pim.) NZZ am Sonntag 31.1.2021

..... Schmetterlinge trotz ihrer grossen Flügel eine hocheffiziente Flugtechnik haben? Schwedische Forscher haben in einem Windkanal die Aerodynamik untersucht und herausgefunden, dass wenn die Flügel aufwärts schlagen, zwischen ihnen eine luftgefüllte Tasche entsteht. Sobald die Flügel zusammenstossen, wird die Luft herausgedrückt, was zu einem Rückwärtsstrahl führt und den Schmetterling vorwärts treibt. Der abwärts gerichtete Flügelschlag sorgt dagegen dafür, dass das Fluginsekt in der Luft bleibt. ("Journal of The Royal Society Interface"; mna.)

..... die Eier von Stabheuschrecken, die von Vögeln gefressen werden und mit dem Vogelkot ans Tageslicht kommen und dass daraus dann Stabheuschrecken schlüpfen und so neue Lebensräume erschliessen? Dies ist möglich, weil sich Stabheuschrecken oft parthogenetisch (das heisst, dass die Eier nicht von einem Männchen befruchtet werden) vermehren. Übrigens ist diese Strategie bei Pflanzen ebenfalls verbreitet, z.B. bei der Mistel. (Japanische Forscher in "Ecology" online; pim.)

….. es schon vor rund 400 Millionen Jahren Insekten gab, also vor den Sauriern?

….. die Flügelspannweite einer Riesenlibelle zur Karbonzeit bis zu 70 cm betrug?

 ….. man heute ca. 1'000'000 Insektenarten kennt?

….. es auf jeden Menschen ca. 200 Millionen Insekten gibt?

….. Insekten mit ihren Fühlern riechen, hören, fühlen, schmecken und sich im Raum orientieren können?

….. das „Insektenblut“ nicht rot, sondern gelblich oer grünlich ist?

….. sich das kleinste Insekt zum grössten stärker unterscheidet als die Zwergspitzmaus zum Blauwal (1:500 bei den Säugetieren, 1:1600 bei den Insekten)?

….. das kleinste Insekt, ein Hauptflügler, nur 0,2 mm gross ist?

….. das Schwammspinnermännchen (ein Schmetterling) gefangene Weibchen bis zu 16 km weit „riechen“ kann?

….. Leuchtkäfer, z.B. Glühwürmchen, eine Art „Biolicht“ verwenden, bei dem die aufgewendete Energie zu 98 % in Licht umgewandelt wird (bei einer herkömmlichen Glühbirne ca. 3 %!)?

….. der Mensch, vergleicht man die Sprungkraft einer Heuschrecke mit der Körpergrösse, ca. 35 m weit springen müsste?

….. der Mensch, wiederum im Vergleich zur Heuschrecke, ca. 15 m hoch springen müsste?

….. der Floh das Hundertfache seiner eigenen Länge springen kann und damit den Weltrekord hätte?

….. die 6 mm grosse Wiesenschaumzikade 70 cm hoch springen kann, was in Relation zum Menschen 210 m entspräche?

….. die in Mittel- und Südamerika lebende Ameise Odontomachus bauri den Kiefer mit 230 Stundenkilometern zuschnappen kann?

….. eine Zikade beim Absprung eine Erdbeschleunigung von 550 hat, während dem die Jetpiloten mit 9-facher Erdbeschleunigung an der Grenze sind?

….. Wanderheuschrecken bis zu 2400 km Nonstop zurücklegen können?

….. Libellen bis zu 1000 km ohne Zwischenhalt fliegen können?

….. der Monarch – ein Schmetterling – vermutlich der Langstrecken-Weltrekordhalter ist, überquert er doch den Atlantik von Nordamerika bis nach England?

….. sich alle Insekten aus Eiern entwickeln?

….. Insekteneier oft auch tiefgefroren keinen Schaden nehmen?

….. Kakerlaken schon vor ca. 300 Millionen Jahren auf der Erde waren und sich praktisch nicht verändern mussten?

….. Kakerlaken zu den überlebenstüchtigsten Lebewesen zählen?

….. ein einziges Paar der deutschen Hausschabe unter günstigen Umständen in einem Jahr bis zu 400'000 Nachkommen haben kann?

….. die Kakerlakenweibchen die Eiablage zeitlich steuern können?

….. im Norden von Südamerika eine Schabenart existiert, die sich ungeschlechtlich vermehren kann?

….. die Pest durch den Rattenfloh auf den Menschen übertragen und dann von Mensch zu Mensch weitergegeben wurde?

….. Malaria, Gelbfieber, Schlafkranheit, Fleckfieber und Naganaseuche durch Insekten übertragen werden und jährlich Hunderttausende daran sterben?

….. viele Wissenschaftler davon ausgehen, dass voraussichtlich Schaben, gewisse Mücken, Ameisen, Termiten und Heuschrecken uns Menschen überleben werden?

….. dass die Käfer in der Werbung oft verwendet werden, z.B. bei VW-Käfer, aber auch den „The Beatles“, die sich ursprünglich „The Silver Beetles“ (Silberkäfer) nannten?

….. Hermann Hesse Gedichte über Schmetterlinge geschrieben hat? (siehe unter Poesie)

.... Libellen von Südindien nach Afrika Tausende von Kilometern zurücklegen, was bedeuten würde, dass sie, begünstigt von Winden der Innertropischen Konvergenzzone 14'000 - 18'000 km zurücklegen können? (Biol. Ch. Anderson, "Journal of Tropical Ecology", Bd. 25, S. 347).

.... Fledermäuse mit ihrem Echo-Ortungssystem im Dunkeln Insekten fangen, dass jedoch gewisse Bärenspinner-Falter (z.B. Bertholdia trigona) die Fledermäuse wahrnehmen und diese durch eigene Ultraschallsignale aktiv stören, womit ihre Überlebenschance grösser ist als bei anderen Insekten (Biol. A. Corcoran, Wake Forest Univ., USA, "Science", Bd. 325, S. 325)?

.... dass die niederländische Ökologin R. Soler vom Netherlands Institute for Oekology entdeckt hat, dass wurzelfressende Insekten mit den blattfressenden Artgenossen kommunizieren können, in dem sie die Pflanze quasi als Fernsprechanlage benutzen und mit chemischen Warnsignalen den Blattfressern mitteilen, dass die Pflanze bereits besetzt ist, wodurch sie sich nicht in der gegenseitigen Entwicklung stören?

.... dass das Gehirn der Wüstenameise 1 % des Körpergewichts ausmacht (beim Menschen 2 %, Delphin 0,8 %, Schimpanse 0,9 %), was ihr Orientierungssinn steigert. Bei der Honigbiene beträgt das Hirngewicht ebenfalls 1 %, was erstaunliche kognitive Leistungen beim Lernen, Zählen, Erinnern, und Individuen erkennen erklärt?

.... eine Stabschrecke die Äste imitiert, das längste Insekt auf Erden ist und 56,7 cm lang ist?

.... Spinnen ganz unterschiedliche Spinnfäden herstellen, je nach Zweck. Die Fäden sind aus Protein, weshalb die Spinnen die alten Netze auffressen, bevor sie ein neues konstruieren.

.... Spinnen 6 verschiedene Spinndrüsen haben, womit sie unterschiedliche Fäden produzieren. So sind die Rahmen und Radien eines Netzes besonders stabil und elastisch.

.... Insekten Licht nach heutigem Wissen aus drei Gründen umkreisen, nämlich weil Licht allgemein einen freien Weg ohne Hindernisse anzeigt, zweitens orientieren sich Insekten normalerweise am Mond. Beträgt der Winkel zwischen Mond und Tier 90 Grad, fliegt es geradeaus. Bei Lampen ändert sich dieser Winkel ständig, weshalb eine spiralförmige Flugbewegung um die Lichtquelle entsteht. Ein weiterer Grund liegt darin, dass die Insekten wegen ihren Facettenaugen durch künstliches Licht geblendet und dadurch abgelenkt werden, weshalb sie auf die Lichtquelle zufliegen.


...... dass die Männchen der Südlichen Beißschrecke (Platycleis affinis) Hoden haben, die 14 % des Körpergewichts ausmachen? Damit halten sie unter den "Hodenträgern" den Weltrekord. Der Grund dürfte sein, dass sich die Weibchen mit bis zu 23 verschiedenen Sexualpartnern innert zweier Monate paaren (Quelle: royalsocietypublishing.org)

...... Insekten vom Menschen auch im Krieg gezielt eingesetzt wurden? So wurden Glühwürmchen im Ersten Weltkrieg in Schützengräben als Lichtspender für die nächtliche Lektüre der Feldpost verwendet. Und die Byzantiner schleuderten mit Wurfmaschinen Tongefässe, die mit Skorpionen, Spinnen und Vipern gefüllt waren, auf die bulgarischen und persischen Belagerer. Im Amerikanischen Bürgerkrieg, aber auch im Ersten Weltkrieg wurde mit Bienenstöcken auf den Feind geschossen. Auch im Vietnamkrieg wurden Bienennester gegen amerikanische Soldaten eingesetzt.

...... Samenkäfer-Männchen an ihren Genitalien Stacheln haben, was bei der Fortpflanzung vorteilhaft ist, die Weibchen aber bei der Paarung verletzt, was bis zum Tod führen kann. Die Fortpflanzungsrate ist wohl höher, aber die paarungsfähigen Weibchen sind immer weniger. Ihnen scheint der harte Sex nicht zu behagen.

...... eine südamerikanische Ameisenart gelernt hat, die Duftspuren einer anderen Ameisenart zu entziffern, um dann dieser das Futter zu rauben. Ameisen legen nämlich eine Duftspur zu neuen Futterquellen an, um ihren Geschwistern anzuzeigen, wo die Nahrung zu finden ist. Jede Ameisenart hat ihre eigenen Duftspuren, jedoch hat es eine Ameisenart geschafft, die Düfte zu entschlüsseln und kann nun auf diese Weise die Konkurrentinnen berauben.

.... dass Raubwanzen als Arztgehilfen erfolgreich eingesetzt werden? So muss z.B. bei eingeführten Giraffen ein Bluttest gemacht werden um zu prüfen, ob diese Tiere nicht Träger der gefährlichen und ansteckenden Blauzungenkrankheit sind. Die Blutentnahme durch Narkose ist jedoch risikoreich, da die Giraffen stressempfindlich sind. Diese Arbeit hat nun im Basler Zoo eine Raubwanze übernommen. Diese wurde gezielt am Giraffenhals angebracht und mit einem Faden gesichert. Die hungrige Wanze durchstach die Haut und füllte sich innert weniger Minuten den Magen, worauf das Blut von der Wanze entnommen und getestet wurde. Ergebnis: die Giraffe hatte keine Erreger im Blut. Dieser Test mit den Raubwanzen wird übrigens auch bei Somali-Wildeseln gemacht. Freuen wir uns über diese neuen medizinischen Assistenten! (Bericht des Zolli-Tierarztes Stefan Hoby, Nov. 2011)

.... Nomen est omen. Die männliche Listspinne Pisaura mirabilis ist besonders listig. Wie auch z.T. bei uns Menschen versucht es nämlich, das angehimmelte Weibchen durch ein Geschenk willig zu machen. Das Geschenk, ein schmackhaftes Insekt, wickelt es nämlich in Spinnseide ein. Manchmal scheint das nahrhafte Insekt jedoch auch für das Männchen sehr verführerisch zu sein, weshalb es das Geschenk selber aussaugt um dann der angebeteten Dame nur die leere Verpackung zu übergeben. Merkt dies die Spinnendame, so bricht sie das Liebesspiel zur Strafe unvermittelt ab (BMC Evolutionary Biologiy, online).

.... die Feldwespe Polistes fuscatus wie wir Menschen ihre sozialen Kolonieschwestern mit einem Blick ins Gesicht erkennen können? Nun haben Forscher herausgefunden, dass Wespen ein Gesicht als solches erkennen können. Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen sei in der Evolution völlig unabhängig bei den verschiedensten sozialen Lebewesen aufgetreten, so z.B. bei Menschen, Affen, aber auch Krähen und eben Wespen etc. (Science, Bd. 334, S. 1272).

...... dass Londoner Victoria und Albert Museum ab 25.2.2012 ein 4 m langes goldenes Cape (Art Talar) ausstellt, das aus Spinnenfäden von hand gefertigt wurde. Während 5 Jahren sammelten dafür 80 Arbeiter Fäden von mehr als einer Million Seidenspinnen (Nephila inaurata) auf Madagaskar ein.

...... mit Spinnenseide künstliche Haut gezüchtet wird, womit chronische Wunden und Verbrennungen geheilt werden können. Spinnenseide ist sehr elastisch, sehr reissfest und wird vom menschlichen Körper nicht abgestossen. Seidenspinnen (Nephila sp) werden dazu von Forschern der Medizinischen Hochschule Hannover gezüchtet und "gemolken". (Fachmagazin "Plos one").

...... Feldgrillen-Männchen wahre Gentlemen sind. Sie lassen ihren Geliebten bei Gefahr den Vortritt in den Grillenbau (Rolando Rodriquez-Munoz von der University of Exeter, Grossbritannien).

...... vom Institut für Theoretische Studien in Heidelberg nachweisen konnte, warum Spinnfäden so extrem elastisch und zugleich reissfest sind. Der Grund liegt in den geordneten Strukturen und den entsprechenden Verknüpfungen, die man mit einem Gerüst von Quer- und Längsbalken vergleichen könne. Würden nur geordnete Strukturen verwendet, wäre die Spinnseide brüchig (Fachmagazin "Biophysical Journal").

...... Pflanzen, die von Insekten angefressen werden, Duftstoffe - also SOS-Signale - aussenden können um Feinde ihrer Fressfeinde anzulocken. Die verletzten Gewebe senden sogenannte "grüne Duftstoffe" aus und locken damit Raubwanzen an. Forscher des Max-Plank-Instituts für chemische Ökologie in Jena haben herausgefunden, dass ein bisher nicht identifizierter Bestandteil des Speichels von Tabakschwärmerraupen eine Veränderung der Zusammensetzung der grünen Duftstoffe bewirkt, was die Raubwanzen anlockt und diese dorthin führt, wo sich die gefrässigen Raupen und die entsprechenden Eier befinden. Die Raubwanzen fressen die Raupen und die Eier.

...... der unscheinbare Pillendreher (Scarabaeus satyrus) bei der Fortbewegung den Schimmer der Milchstrasse als Navigationshilfe benutzen? Dies konnte Marie Dacke von der schwedischen Lund-Universität und Marcus Byrne von der Universität Witwatersrand, Südafrika, durch erhärtete Experimente nachweisen. Es zeigte sich, dass als Navigationshilfe dem Käfer nicht einzelne Leitsterne dienen, sondern der diffuse Lichtschein der Milchstrasse als Ganzes. Ist der Mond sichtbar, orientiert sich der Pillendreher an diesem. Bis jetzt ist dieser Käfer das einzige Tier, das seinen visuellen Kompass nach den Gestirnen ausrichtet. (Ausgabe Fachblatt "Current Biology" 2013)

...... ein internationales Forscherteam mit der Uni Bern herausgefunden hat, dass der Ertrag bei der Bestäubung von Mais, Raps, Obstbäumen massiv gesteigert werden kann, wenn nebst der Honigbiene auch wild lebende Insekten (Wildbienen, Käfer, Fliegen) im entsprechenden Gebiet vorkommen (Christof Schüepp, Uni Bern, 2013).

...... Kaffee nicht nur Menschen auf Touren bringt, sondern dass auch Bienen mit der richtigen Dosis Koffein im Nektar effizienter sammeln und ein besseres Langzeitgedächtnis haben. Aber: hohe Konzentration von Koffein schreckt die Bienen ab (Britische Forscher/Biologen, 2013).

...... die EU (2013) ein Verbot von Pestiziden prüft, die für das Bienensterben mitverantwortlich sein sollen. Die Migros hat vorsorglich entsprechende Pflanzenschutzmittel aus ihrem Sortiment entfernt (im Jahr 2012 sind in der Schweiz rund 100'000 Bienenvölker, das sind rund die Hälfte, gestorben).

...... Hummeln logisch denken können? Offenbar verknüpfen Hummeln Informationen "Blütenfarbe" und "Geschmack" miteinander und finden so die besten Blüten. Dabei passen sie solche Verknüpfungen ständig an. Schmeckt ihnen z.B. der Nektar einer Blume nicht, meiden sie diese Blütenfarbe künftig. Die Anwesenheit anderer Hummeln auf einer Blüte interpretieren sie so, dass sich ein Besuch nicht lohnt, da Hummeln normalerweise die Blüten leertrinken. (Dawson EH et al.: Learnig by Observation Emerges from Simple Associations in an Insect Model; 2013, Current Biology; toi: 10.1016/j.cub.2013.03.035)

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