Belonochilus numenius

Europa
Deutschland

Allgemeine Infos

Familie der Bodenwanzen (Lygaeidae). Die Gattung Belonochilus ist monotypisch, das heißt, sie besteht nur aus einer Art.

Kennzeichen und Grösse

Schlank, ca. 5,5 mm lang, Kopf ist stark verlängert und verjüngt, Abstand von den Augen zur Kopfspitze ist mehr als doppelt so lang als die Größe der Augen, Stirn keine Kiele, seitliche Ränder des Coriums gerade, an Vorderschenkeln einzelner Dorn. Am Rumpf überlappen seitlich die Mesopleuren die Propleuren. Die Wanze ist überwiegend blass gelb-braun gefärbt. Ein gelber Mittelstrich verläuft über das Pronotum und das Scutellum. Das Corium weist am apikalen Ende einen großen roten oder braunen Fleck auf.

Lebensraum und Verbreitung

Ursprünglich Nordamerika von Neuengland bis Florida sowie über Louisiana und Kalifornien bis nach Mexiko, nördlich bis Ontario. In Europa ist die Art Anfang des 21. Jahrhunderts eingeschleppt worden. Erste Funde datieren aus den Jahren 2008, 2009 und 2010 aus Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und Tschechien, seither nahezu über ganz Europa verbreitet. Erstnachweis in Deutschland 2012 nahe Rastatt (Baden-Württemberg). Die Art schädigt die befallenen Platanen nur unwesentlich. Sie gilt aber inzwischen in Katalonien als Lästling, weil fliegende Wanzen zu Tausenden in Häuser eindringen können (ähnlich der in Mitteleuropa verbreiteten Birkenwanze). Foto 1 bis 3: D, Mannheim, 100m, an Hauswand, 25.7.2023.

Belonochilus numenius lebt an verschiedenen Platanen (Platanus), darunter Amerikanische Platane (Platanus occidentalis), Kalifornische Platane (Platanus racemosa) und Ahornblättrige Platane (Platanus × acerifolia), die ihre Wirts- und Futterpflanzen darstellen. Imagines werden oft auf Blättern angetroffen, die Nymphen saugen aber ausschließlich an den Früchten. Die Art überwintert im Eistadium in den auf den Boden gefallenen Sammelfrüchten (Fruchtköpfen). Die im folgenden Frühjahr schlüpfenden Nymphen der ersten Generation saugen an den am Boden liegenden Nüsschen in den, jetzt überwiegend zerfallenen, Sammelfrüchten. Die voll entwickelten Imagines fliegen auf die Wirtsbäume, wo sie ihre Eier ablegen. Nymphen der Sommergenerationen saugen an den sich entwickelnden Fruchtständen am Baum selbst. Die Art bildet pro Jahr 3 bis 4 Generationen. Die ausgewachsenen Wanzen beobachtet man im Südwesten Deutschlands bis in die zweite Januarhälfte hinein. (Wikipedia)

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