Ectobius vittiventris (Bernstein-Waldschabe)

Europa
Schweiz

Allgemeine Infos

Familie: Blattodea (Schaben). Die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) ist eine aus Südeuropa stammende Art der Waldschaben. Sie ist für den Menschen völlig harmlos und tritt nicht als Vorratsschädling in Erscheinung, da sie sich ausschließlich von sich zersetzendem Pflanzenmaterial ernährt und in Wohnungen wegen Nahrungsmangel innerhalb weniger Tage zugrunde geht. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt südlich der Alpen, doch scheint sich diese Art dauerhaft nördlich der Alpen und in Süddeutschland etabliert zu haben. Da die Bernstein-Waldschabe flugfähig ist, verirrt sie sich vor allem bei gehäuftem Auftreten im Freien auch in menschliche Wohnungen. Sie wird von künstlichen Lichtquellen angelockt. (Wikipedia)

Kennzeichen und Grösse

9 - 14 mm schlanke, hellbraun, Fühler doppelt so lang wie der Körper, Beine auffallend bedornt, Halsschild einheitlich hellbraun und am Rand durchscheinend (Foto 4), Flügel überragen bei beiden Geschlechtern die Spitze des Hinterleibs, manchmal fein gepunktet, aber immer ohne größere dunkle Flecken. Im Zweifelsfall ist die Form des Stylus (eines Anhangs an der Hinterleibsspitze) und die Gestalt eines Drüsenfelds auf der Oberseite des Hinterleibs beim Männchen heranzuziehen. Die Oothek des Weibchens ist 2,9 bis 4,9 Millimeter lang und in Längsrichtung leicht gekrümmt. Die Trennlinien der Eikammern scheinen als feine Querlinien durch. Die Oberfläche ist mit feinen Längsrippen skulpturiert.

Lebensraum und Verbreitung

Die Bernstein-Waldschabe ist natürlich verbreitet in Südeuropa (Mittelmeerregion), nördlich bis zur Südseite der Alpen. Seit etwa 1999 hat sich die Art nach Norden hin ausgebreitet. Erste Funde stammten aus der Nordschweiz (z. B. Zürich, Winterthur). Seit 2002 ist sie in Deutschland (Baden-Württemberg) nachgewiesen. 2006 wurde Thüringen erreicht, 2011 erfolgte der Erstnachweis für Bayern und Rheinland-Pfalz. Seit 2015 ist sie für Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Seit 2018 wurde sie vermehrt in Wiener Gärten und in Gartenwohnungen beobachtet. Foto: CH, SH, Rafa, 4.8.2021; Foto 2 - 6: CH, SG, St. Gallen, 8.8.2021.

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