Tineola bisselliella (Kleidermotte)

Europa
Schweiz

Allgemeine Infos

Familie: Tineidae (Echte Motten) Die Kleidermotte (Tineola bisselliella)

Kennzeichen und Grösse

6 - 9mm, Flügelspannweite 10 - 15mm, Flügel keine Zeichnung, hellbraun bis dunkelbraun glänzend, Flügenende bewimpert.

Lebensraum und Verbreitung

Weltweit verbreitet. In der Natur leben die Larven in Nestern von Vögeln und Säugetieren, wo sie sich Tierhaaren ernähren. Die Flugzeit ist von Mai bis September. Fiotio 1 bis 8: CH, SG, St. Gallen, 2.4.2022; Foto 5 bis 7 Detail von Kopf mit "Haarbüschel", Foto 8: bewimpelte Flügel.

Die Kleidermotte bevorzugt Wohn- und Lagerräume. Das Weibchen legt 100 bis 250 weiße Eier. Diese werden einzeln auf Wollstoffen, Federn, Pelzen und Polstermöbeln abgelegt. Aus den Eiern schlüpfen nach etwa zwei Wochen gelb-weiße Raupen (Larve der Schmetterlinge). Die Entwicklung bis zum Schmetterling dauert je nach Umweltbedingungen 60 Tage bis mehrere Monate. Unter optimalen Bedingungen sind vier Generationen pro Jahr möglich. Die Larven der Kleidermotte benötigen das in Tierhaaren (Wolle, Pelze, Felle) enthaltene Protein Keratin. Rein pflanzliche und synthetische Gewebe werden von den Raupen gefressen, jedoch nicht verdaut; insbesondere gemischte Kleidung mit Wollanteil ist daher gefährdet. Papier und Holz werden von der Kleidermotte nicht befallen. Bei lange gelagerter Kleidung kann eine Massenvermehrung erfolgen. Ausschließlich die Raupe der Kleidermotte verursacht den Schaden an Wollstoffen, Wolle enthaltenden Mischgeweben, Pelzen und anderen Wolle enthaltenden Produkten, z. B. Dämmstoffen. Die Imago frisst nicht. Durch den Fraß der Raupen kommt es zu Löchern und kahlen Stellen an Textilien und Pelzen. Besonders gefährdet sind Kleider, an denen Haare und Hautschuppen haften, da diese eine zusätzliche Nahrungsquelle bilden. Befallen werden neben Kleidung auch Teppiche, insbesondere an Stellen über Bodenritzen und unter Möbeln, wo die Mottenentwicklung nicht durch Tritte gestört wird. Der Bauschaden durch den Befall von wollhaltigen Naturdämmstoffen kann beträchtlich sein. Natürliche Mottenabwehr wird mit Zedern-, Zirbelkiefer- oder Niembaumholz und deren ätherischen Ölen erreicht. Ebenso kann Lavendel, in kleinen Stoffsäckchen in den Schrank gelegt, Motten abwehren. Die Textilindustrie setzt synthetisch hergestellte Insektizide als Fraßgifte gegen Motten ein; damit werden die Textilien behandelt, um sie mottenecht auszurüsten. Der Befall lässt sich auch durch vorsichtiges Einlegen in fast kochendes Wasser oder durch die Lagerung der befallenen Textilien im Tiefkühlschrank (für mindestens eine Woche) beseitigen; Waschen bei hohen Temperaturen kann zum Verfilzen der Wolle führen. Bei diesen Prozeduren sollte allerdings – wie bei den anderen Methoden auch – nach einigen Wochen geprüft werden, ob die Textilien wirklich keinen Befall mehr aufweisen. Ansonsten ist die Behandlung zu wiederholen. Zur biologischen Bekämpfung von Kleidermotten können Schlupfwespen genutzt werden. Die Eier dieser Nützlinge sind weniger als einen Millimeter groß und werden auf den Eiern der Motten abgelegt, wo die Larven dann nach kurzer Zeit schlüpfen und diese auffressen. Es gibt zur biologischen Mottenbekämpfung Papierkärtchen mit Kolonien der Schlupfwespenart Trichogramma evanescens. Trichogramma-Schlupfwespen sind Eiparasiten; d. h. sie suchen die abgelegten Eier der Motten, legen ihre eigenen Eier darin ab, und anstelle einer Mottenlarve schlüpft eine nützliche Schlupfwespe. Dieser Kreislauf wiederholt sich, solange Motteneier vorhanden sind. Finden die Schlupfwespen keine Motteneier mehr, so sterben sie. Die Nützlinge sind nur etwa 0,3 bis 0,4 mm groß und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. (Text Wikipedia)

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