Pemphigus spirothecae (Spiralgallenlaus)

Europa
Schweiz

Allgemeine Infos

Pflanzenläuse (Sternorrhyncha); Überfamilie: Blattläuse (Aphidoidea); Familie: Blasenläuse (Pemphigidae). Die typische Gallenform von Pemphigus spirothecae entsteht durch eine dreifache Drehung des Blattstiels, in dem eine Population der Blattläuse zum Schutz vor äußeren Gefahren wie Fressfeinden oder der Witterung einen Teil ihres Generationszyklus lebt und sich durch Saugen des Pflanzensafts von der Innenseite der Pflanzengalle ernährt. Die Galle der Pemphigus spirothecae ist eine histoide Galle, die bei den Umwallungsgallen einzuordnen ist. Neben Kennzeichen für eine Umwallungsgalle weist sie einige Kennzeichen von geschlossenen Markgallen und Beutelgallen auf. Die Galle bildet sich meist am Blattstiel knapp unterhalb des Blattes aus. Dies wird als distale Position bezeichnet. Seltener ist dagegen die Entstehung am entgegengesetzten Ende des Stiels, der basalen Position. Es können sich aber auch mehrere Gallen bilden, die nebeneinander liegen oder äußerlich ineinander übergehen. (Wikipedia)

Lebensraum und Verbreitung

Diese Gallen treten im Verbreitungsgebiet der Schwarz- und Pyramidenpappeln auf. Foto 21 - 23: CH, ZH, Halbinsel Au, Gallen, 30.7.2025; Foto 4 - 22: CH, ZH, Halbinsel Au, 6.5.2025, Schwarzpappel; Foto 4 - 8: Blick ins Innere der Galle mit unzähligen Jungtieren in verschiedenen Grössen von unter 1 mm bis ca. 3 mm. In gleichem Gelege geflügelte Tiere (Foto 1,18, 19, 20); Foto 24 und 25: Spiralgalle an Schwarzpappel und aufgeschnittene Galle mit Jungtieren.

Die Galle ist eine dreifach um sich selbst gedrehte Spirale, die in der Mitte eine deutliche Ausbeulung hat und von den Rändern ansteigend deutlich dicker wird. Die Außenhaut der Galle ist meist glatt. Es gibt aber auch einige Exemplare, die eine raue Oberfläche besitzen, was auf das gehäufte Vorkommen von Lentizellen zurückzuführen ist. Die Innenseite der Galle ist durch eine feine Schicht dünner weißer Härchen besetzt. Im Querschnitt bildet die Galle eine zu den Fluglöchern hin schmaler werdende ovale Form mit der dicksten Stelle an der den Fluglöchern entgegengesetzten Seite. Das Gewebe der Galle ist im Sommer gelblich bis weiß und zeigt im späten Herbst eine rötlich-braune Färbung. Die Innenseite der Galle ist ein kugelförmiger bis ovaler Hohlraum, begrenzt durch das obere und untere Ende der Galle, die auf einer Breite von 0,5–1 cm verwachsen sind und das Gewebe kelchförmig abschließen.. In der zweiten Hälfte des Monats August bilden sich an der Galle die sogenannten Fluglöcher, die es den geflügelten Sexuaparae ermöglichen, die Galle zu verlassen. Die Fluglöcher bilden entlang eines Schlitzes von zwei Abschnitten der aufspiralisierten Galle eine ovale Öffnung der Galle. Hervorgerufen werden sie dadurch, dass das Gewebe um das Flugloch herum von den Blattläusen im Inneren seltener angestochen wird. Die Saugtätigkeit der Blattlauslarven führt durch die gleichzeitige Applikation von Cytokinen während des Vorgangs zu einem Wachstumsprozess im Gewebe, der der Regeneration und Vergrößerung des beschädigten Gewebes dient. Durch die fehlende Saugtätigkeit kann das Gewebe nicht mehr weiter wachsen und öffnet damit das Flugloch einen Spalt weit. Durch den entstandenen Spalt in der Galle können die geflügelten Sexuapara die Galle verlassen. Was genau die Larven davon abhält, im Bereich der Fluglöcher zu saugen, ist nicht bekannt. Neben der Funktion der Schaffung eines Ausgangs für die Sexuaparae werden die Fluglöcher dafür genutzt, Ausscheidungen der Gallenpopulation aus der Galle herauszubefördern. (Wikipedia)

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